Schwere, angeschwollene Beine und schmerzhafte Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich durch zu langes und eintöniges Stehen? In der Arbeitswelt sind das bekannte Symptome, die das Risiko für die Entstehung von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) drastisch erhöhen. An dieser Stelle kann etwas Fachwissen zum Thema ergonomischer Arbeitsplatz nicht schaden, um einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit zu leisten. Egal, ob in der Produktion oder im Büro – die richtige Gestaltung des Arbeitsplatzes beeinflusst maßgeblich unsere Produktivität, Leistungsfähigkeit und die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage). In diesem Blogartikel stellen wir Ihnen 10 praktische Tipps für die optimale Ergonomie am Arbeitsplatz vor.
Die Grundlagen der Arbeitsplatzergonomie
17 Millionen Menschen nehmen in Deutschland Tag für Tag im Büro Platz. Weitere zwei bis drei Millionen haben ihren Sitzplatz in den Fertigungshallen der Industrie. 2,5 Millionen übernehmen jeden Tag den Sitz in LKW, Bussen und Bahnen ein. Und was macht der Rest? Die Beschäftigten der Heil- und Pflegeberufe sowie Produktionsmitarbeiter*innen an Arbeitsstätten mit Maschinen erledigen ihre Tätigkeiten bis zu 70 Prozent im Stehen.
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung für produktive Mitarbeiter
Fünf Ziele der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung
Die Ergonomie berücksichtigt physische und kognitive Fähigkeiten der Beschäftigten und stellt diese mit den Arbeitsaufgaben und der Arbeitsplatzumgebung in Beziehung. Grundsätzlich gibt es fünf Ziele der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung:
- Reduzierung von Muskel-Skelett-Erkrankungen: Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung zielt auf die Minimierung von Muskelverspannungen und Gelenksschmerzen ab.
- Förderung einer gesunden Körperhaltung: Ein gesunder Arbeitsplatz unterstützt die natürliche Körperhaltung der Beschäftigten. Die Anpassung von Tischen, Stühlen und ergonomischen Böden beugt Rückenprobleme vor.
- Steigerung der Produktivität: Die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatztes trägt zu einer Verbesserung des Arbeitskomforts und demnach zu einer Konzentrations- und Produktivitätssteigerung bei.
- Verringerung der Fehlzeiten: Ganz im Interesse des Mitarbeiters und Arbeitsgebers verringern ergonomisch gestaltete Arbeitsstätten Rückenschmerzen und Krankenstandstage.
- Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeiter*innen: Ergonomisches Arbeiten reduziert Stress und fördert die Zufriedenheit der Arbeitsnehmer*innen.
Einflussfaktoren auf die Arbeitsplatzergonomie
Die Arbeitsplatzergonomie gilt nicht nur als Komfortfaktor, sondern auch als eine rechtliche und sicherheitstechnische Notwendigkeit im Bereich Arbeitsschutz. Sie wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Darunter fallen unter anderem:
Arbeitsschutzgesetze und Arbeitsstättenverordnungen
Technologische Entwicklungen
Effiziente Arbeitsprozesse bringen neue ergonomische Herausforderungen mit sich.
Demografischer Wandel
Betriebliche Gesundheitsförderung
Arbeitskultur und Flexibilität
Checkliste: 10 Tipps für Ergonomie am Arbeitsplatz
Maschinen erobern unsere Produktionswelt und machen einen großen Teil der Produktionsschritte effizienter. Für die Beschäftigten ist die Arbeit demzufolge bequemer, aber auch ziemlich eintönig und bewegungsarm geworden. Die Vorstellung, acht Stunden lang in einer angespannten Position zu stehen oder zu sitzen, nur um eine Arbeit zu erledigen, klingt sehr mühsam. Diese krampfartige Haltung kann auf Dauer gesundheitsgefährdend sein. Das ist keine neue Erkenntnis, dennoch wird dieses Gesundheitsrisiko in den meisten Unternehmen noch immer ignoriert. Diese widersprüchliche Entwicklung bringt für die Ergonomie auch neue Herausforderungen mit sich. Die folgende Checkliste mit 10 Tipps für eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung hilft Ihnen, die Arbeitsumgebung gesundheitsfreundlicher zu gestalten:
Höhenverstellbare Arbeitsflächen für individuelle Anpassung
Investitionen in ergonomische Büromöbel, die an die Bedürfnisse der Beschäftigten individuell angepasst werden, beugen Rücken- und Nackenbeschwerden vor.
Richtige Arbeitshöhe für Bildschirm, Tastatur und andere Geräte
Zur Entlastung von Rücken und Nacken ist eine korrekte Ausrichtung von Bildschirm, Tastatur und Maus notwendig. Sie fördert eine natürliche und entspannte Arbeitsposition und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen aus.
Regelmäßige Pausen für Entlastung der Beine und des Rückens
Kurze Pausen, im Abstand von 30 bis 45 Minuten, entlasten die Augen- und Beinmuskulatur und fördern die Waden-Durchblutung. Die körperliche Fitness bleibt nachhaltig erhalten.
Abwechslung zwischen Stehen, Gehen und Sitzen
Durch eine abwechslungsreiche Bewegung bleibt die Blutzirkulation in Schwung und es wird eine statische Belastung vermieden. Ein Effekt, der sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität auswirkt.
Unterstützende Fußstützen für Entlastung des Rückens und der Beine
Beim Sitzen ist auf eine ergonomische Beinhaltung zu achten. Individuell angepasste Fußstützen entlasten den Rücken und beugen Schmerzen in den Beinen vor.
Bequeme Stehhilfen oder Hocker
Kurze Pausen im Stehen in Form von gut gepolsterten Stehhilfen entlasten den Druck auf die Wirbelsäule. Die Beschäftigten fühlen sich wohl und bleiben motiviert.
Richtiges Stehen und ausgewogene Gewichtsverteilung
Für eine aufrechte Körperhaltung und ausgewogene Gewichtsverteilung sind spezielle Bodensysteme geeignet. Rückengerechte Arbeitsplatzmatten aktivieren die Beinmuskulatur und minimieren das Risiko von Haltungsproblemen und Schmerzen.
Ergonomische Ausrichtung von Arbeitsutensilien
Organisiert und effizient – eine optimale Arbeitsumgebung verringert Stress und schützt die Gesundheit der Mitarbeiter*innen, weil diese sich nicht unnötig verrenken müssen, um ihre Arbeitsgeräte zu erreichen.
Ergonomische Handgelenksauflagen für Tastatur und Maus
Um Verspannungen im Nacken zu umgehen, helfen ergonomische Handgelenkauflagen. Sie tragen zu einer optimalen Körperhaltung bei.
Ausreichende Beleuchtung, um Augenbelastung zu minimieren
Ergonomie definiert sich auch in der optimalen Belichtung des Arbeitsplatzes - für eine langanhaltende Konzentration und Produktivität der Mitarbeiter*innen.
Die Rolle von Bodenschutzmatten in der Arbeitsplatzergonomie
Ob an Produktionsanlagen, im Gastgewerbe, im Handwerksbereich oder im Gesundheitswesen – die betriebliche Gesundheitsförderung sollte in allen Berufsgruppen mit Steh-, Geh- und Sitzarbeitsplätzen priorisiert werden. Eine Maßnahme, die besonders in Deutschland und Österreich regelmäßig umgesetzt wird, ist die Investition in ergonomische Bodenschutzmatten, auch Arbeitsplatzmatten genannt. Die individuell verlegbaren Matten aus Kautschuk sind drehfreudig, rutschsicher, leicht zu reinigen, elektrisch leitfähig und gleichzeitig komfortabel. Die ergonomischen Vorteile der AGR (Aktion Gesunder Rücken) zertifizierten Arbeitsplatzmatten finden von Therapeuten und Ärzten Ihre Bestätigung: Die elastischen Bodenschutzmatten wirken aufgrund der elastischen Geometrien rückenschonend und beugen Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) vor.